Geschrieben von:  Michael Bayer

Um was geht es?  Güterladestelle Lübars - der Bahnhof für das Stückgut

Was sagt das Beitragseinleitungsfoto aus?   Seltene Farbaufnahme aus den 1960er Jahren. Nach Großstadtflair sieht es hier in Lübars nicht aus. Foto Slg Dummer.

 

Kohlen, Futtermittel für das ländliche Lübars: Die Güterladestelle Lübars 

 

Die Verladestelle „Berlin-Lübars“ lag am Streckenkilometer 5,35 (Beginn am Tegeler Hafen mit Km 0,0) und wurde am 13. August 1908 im feierlichen Rahmen eröffnet. Erbaut wurde das heute unter Denkmalschutz stehende Ziegelhäuschen bereits im Jahr 1907. Es bestand aus einem unterkellerten Güterschuppen und einem Dienstgebäude. Ursprünglich war auch der Bau eines provisorischen Lokomotivschuppens in einem Abstand von 6 Metern zum Güterschuppen vorgesehen.

Hier wurden hauptsächlich Futtermittel, Dünger, Kohlen, Briketts, Baumaterial und Brennholz umgeladen.[1]

Im Herbst 1980 wurden noch einzelne Waggons mit Briketts entladen.[2] Nach dem Streik der Reichsbahner in West-Berlin wurde als Rationalisierungsmaßnahme zum 1. November 1980 unter anderem auch die Ladestelle Lübars geschlossen:

Im Zuge der Sparmaßnahmen der DR in West-Berlin wurden als Tarif-Bahnhöfe am 1.11.1980 die folgenden 8 Güterbahnhöfe geschlossen: Eberswalder Straße, Halensee, Lübars, Potsdamer Güterbahnhof, Spreeufer, Wittenau, Zehlendorf und Hermsdorf.[3]

Seit einigen Jahren wohnt ein Privatmann mit seiner Familie in dem ehemaligen Güterschuppen, der seit 1991 unter Denkmalschutz steht. Die Berliner Eisenbahnfreunde fuhren mit Sonderfahrten bis 1995 von Tegel nach Lübars. 1992 richtete der Verein sogar an der Jugendfarm Lübars einen Haltepunkt ein. Es war der einzige Haltepunkt auf der ITF, der dem Personenverkehr diente.

DIe Güterladestelle Lübars 1947. Richtung Rosenthal sind zwei Weichen zu erkennen. Das lässt darauf schließen, dass es einst noch ein Stumpfgleis gab. Slg Sven Hannemann


Gleisplan der Ladestelle Lübars 1962. Archiv Lars Molzberger

 

Der Güterschuppen der Ladestelle Lübars Sommer 1991. Das ländliche Flair  ist immer noch unverkennbar. Foto Lars MolzbergerDer Güterschuppen der Ladestelle Lübars Sommer 1991. Das ländliche Flair ist immer noch unverkennbar. Foto Lars MolzbergerDas Gleis ist relativ frei von Bewuchs wegen den Fahrten der BEF von Tegel nach Lübars. Sommer 1991. Foto Lars MolzbergerDas Gleis ist relativ frei von Bewuchs wegen den Fahrten der BEF von Tegel nach Lübars. Sommer 1991. Foto Lars MolzbergerEhemalige Weiche 1 zum Ladestraßengleis. Sommer 1991. Foto Lars MolzbergerEhemalige Weiche 1 zum Ladestraßengleis. Sommer 1991. Foto Lars MolzbergerKontrast zwischen ländlichen und urbanen Stadtbild. Sommer 1991. Foto Lars MolzbergerKontrast zwischen ländlichen und urbanen Stadtbild. Sommer 1991. Foto Lars Molzberger Im schönsten herbstlichen Morgenlicht an der ehemaligen Ladestelle Lübars. Foto 10. November 2019 Lars MolzbergerIm schönsten herbstlichen Morgenlicht an der ehemaligen Ladestelle Lübars. Foto 10. November 2019 Lars Molzberger

 

 

 Woher stammt das Wissen?

 

[1] vgl. Lübars Bilderbuch, Seite 84.

[2] siehe dazu http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,6454346 (Abruf am 23.06.2013).

[3] Berliner Verkehrsblätter 12/80, Kurzmeldungen Seite258